Chronik 1648 - 1867
| 1648 | Ende des Dreißjährigen Krieges. Im gesamten Oberharz kein planmäßiger Bergbau (Ausnahme: einige Gruben in Clausthal). Es fehlt an Geld und Arbeitskräften. 1653 wird der Ackerbau verboten, um mehr Bergleute zur Verfügung zu haben. Kurzzeitige Wiederaufnahme von zwei Gruben. |
| 1663 | In Andreasberg entsteht ein Unterbergamt, die Silberhütte wird wieder aufgebaut. |
| 1669-1672 | Kein Aufschlagswasser für die Wasserräder, Bergbau ruht. |
| 1672 | Direktorialprinzip wird eingeführt. Das Bergamt übernimmt die Betriebsführung, Gewerke zahlen nur Zubuße bzw. erhalten Ausbeute. |
| 1674 | Erste Ausbeute seit 60 Jahren. Ausbeutetaler "Andreae montani Ludovici haec munera venae" (Bergleute zu Sankt Andreasberg auf der Grube Ludwig erbringen diese Geschenke der Erzadern) wird geprägt. |
| 1685 | Wassermangel, Betriebsstillstand, keine Ausbeute. |
| 1687 | Alter Rehberger Graben wird wieder hergerichtet. |
| 1688-1692 | Ausbeute steigt wieder an. |
| 1691-1710 | Auffahrung des Grün-Hirschler-Stollens. Er bringt im Samson eine Teufe von 130 m ein. |
| 1692 | Starker Frost, Wassermangel, Betriebsstillstand. |
| 1693 | Grube Samson wird vom Fiskus übernommen. |
| 1699-1703 | Bau des heutigen Rehberger Grabens. |
| 1700-1730 | Zweite Blütezeit des Bergbaus, Silbergewinnung 1000-2000 kg pro Jahr. |
| 1710 | Grube Samson erreicht eine Teufe von 140 m. |
| 1714-1721 | Bau des Oderteiches. |
| 1716-1754 | Auffahrung des Sieberstollens. Im Samson bringt er eine Teufe von 190 m ein, tiefster Wasserlösungsstollen des Reviers. |
| 1729 | 461 Berg- und Hüttenleute und 209 Pochknaben arbeiten in Andreasberg. |
| ab ca. 1730 | Silbergewinnung nimmt ständig ab, Grubengewinnungskosten steigen. |
| 1739 | 388 Berg- und Hüttenleute und 158 Pochknaben arbeiten in Andreasberg. |
| 1740 | In der Bergstadt leben 3415 Einwohner. |
| 1760-1775 | Schwere Krise im Oberharzer Bergbau. |
| 1765 | In der Bergstadt leben 2573 Einwohner. |
| ab ca. 1775 | Technische Verbesserungen reduzieren die Gruben- und Hüttenkosten. |
| 1777 | Goethe fährt am 12. Dezember in die Grube Samson ein. In seinem Tagebuch vermerkt er: "Ward mir sehr sauer diesmal" |
| 1796 | Am 8. Oktober brennen 249 Häuser ab. |
| 1805-1822 | Silbererzeugung fast immer über 2000 kg pro Jahr. 1822 wird mit 3040 kg die höchste Silbergewinnung überhaupt erreicht. |
| 1833 | Oberbergmeister Dörell entwickelt die Fahrkunst. |
| 1834 | Oberbergrat Albert erfindet das Drahtseil. |
| 1837 | Die Drahtseil-Fahrkunst wird in die Grube Samson eingebaut. |
| 1847 | Der Lauterberger Fabrikant Deig errichtet eine Streichholzfabrik in Sankt Andreasberg. Bergrat Bruel und Oberpochsteiger Wimmer wirkten beim Bau der Produktionsstätte maßgeblich mit. |
| 1848 | Unruhen in der Bergstadt. Bergleute sollen in der Deigschen Fabrik arbeiten. Fabrikarbeit galt als unsicher und sozial disqualifizierend. |
| 1866 | Preußen annektiert das Königreich Hannover. Der Bergbau im Oberharz wird nun rein fiskalisch. |
